Ein weites Feld

Mareille Merck LARUS – „Stille Wasser“

von Sabine Kaufmann

Ein weites Feld
 
Jazz auf der Stratocaster
 
Es ist faszinierend, was für große Talente die Musikwelt immer und immer wieder hervorbringt – und wie oft sich in jüngster Zeit der Corona-Lockdown als Quelle der Inspiration erwiesen hat. So auch bei der CD „Stille Wasser“ der Gitarristin Mareille Merck und ihrem Trio LARUS mit Florian Bollinger am Baß und dem Schlagzeuger Janic Haller.
Mit sieben eigenen Kompositionen und viel Fingerspitzengefühl öffnet Mareille Merck einen ganzen Kosmos raffinierter Klänge und Melodien, vom Rügenschen Kap Arkona bis zu Nebula und Kassiopeia in den Weiten des Alls.

Da gibt es wie in Konturen mit singendem Kontrabaß sanfte, leise, ja weltferne Töne, zeigt sich Hit The Mark mit raffinierten Schleifen als Grenzgang zwischen Rock und Jazz oder präsentiert Boomerang eleganten Funk ohne Baß. Voller Faszination ist die luzide Nummer Nebula, bei der Merck aus ihrer Fender Stratocaster geradezu himmlische Töne lockt, und voller Lebendigkeit steckt das Schlußstück Kassiopeia.

Apropos Stratocaster: Mareille Merck zeigt, daß dieses durch u.a. Buddy Holly, Jimi Hendrix, Jeff Beck, Eric Clapton oder Stevie Ray Vaughan in der Pop- und Rock-Musik legendäre Instrument auch im Jazz seinen Platz hat. Sie öffnet ein weites Feld individueller Sounds, die, obwohl feinstens durchkomponiert, immer einen Hauch von freier Improvisation behaupten.
 
Mareille Merck LARUS – „Stille Wasser“
© 2023 Mareille Merck (CD)
Mareille Merck (e-g, comp) – Florian Bollinger (b, perc) – Janic Haller (dr)
 
1. Mosaik – 2. Boomerang – 3. Konturen – 4. Kap Arkona – 5. Hit The Mark – 6. Nebula – 7.  Kassiopeia
Gesamtzeit: 37:47
 
Weitere Informationen: www.mareillemerck.com